Hochwasserschutz Vohburg
Durch Vohburg fließen mehrere Flüsse. Die Stadt liegt am südlichen Donauufer. Außerdem mündet die Paar in Vohburg in die Donau und die Kleine Donau (Ilm) fließt durch die Stadt hindurch.
Bei größeren Hochwasserereignissen besteht immer wieder die Gefahr von Überflutung bebauter Bereiche in der Stadt. Je nach Hochwasserlage sind davon verschiedene Bereiche der Stadt oder von Ortsteilen betroffen. Neben Wohnbebauung besteht auch ein erhebliches Überflutungsrisiko für das Gewerbegebiet Irsching mit seiner Raffinerie und Kraftwerken.
Aktuelles
Sanierung rechter Ilmdeich: Seit Juli 2024 läuft die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen. Der Baubeginn der Sanierungsarbeiten ist im November 2025. Die Arbeiten werden bis Februar 2026 abgeschlossen.
Hochwasserschutz Rockolding: Derzeit wird die Entwurfsplanung für die Maßnahme erstellt.
In den letzten Jahrzehnten kam es immer wieder zu großen Hochwassern, die zu teilweise erheblichen Schäden führten:
- Hochwasser 1965: Im Juni 1965 kam es aufgrund von Dauerregen zu einem Hochwasserereignis der Donau (HQ50)
- Hochwasser 1994: Im April 1994 kam es aufgrund von Schneeschmelze und Starkregen zu einem größeren Hochwasser an Ilm/Kleiner Donau (HQ10) und Paar (HQ50). Einige Bereiche von Vohburg wurden dabei überflutet und es kam zu erheblichen Schäden
- Hochwasser 1999: Im Mai 1999 kam es aufgrund von Schneeschmelze und Dauerregen zu einem großen Hochwasserereignis in weiten Teilen Bayerns. Neben der Donau ( > HQ100) war auch die Paar (HQ10) davon betroffen. Der Donaudeich im Bereich von Vohburg konnte nur mit großem Aufwand verteidigt werden, so dass eine Überflutung von Vohburg verhindert wurde
- Hochwasser 2006: Im Februar und im März 2006 kam es aufgrund von Schneeschmelze und Regen zu zwei größeren Hochwassern an Ilm/Kleinen Donau (HQ10) und Paar (HQ50). Durch den Hochwasserschutz kam es kaum zu Schäden
- Hochwasser 2013: Im Juni 2013 kam es aufgrund von Dauerregen zu einem großen Hochwasserereignis in weiten Teilen Bayerns. Neben der Donau (HQ20) waren auch die Ilm/Kleine Donau (HQ100) und die Paar (HQ50) davon betroffen. Durch den Hochwasserschutz und einer intensiven Deichverteidigung kam es kaum zu Schäden
- Hochwasser 2024: Im Juni 2024 kam es aufgrund von Dauerregen zu einem großen Hochwasserereignis in weiten Teilen Bayerns. Neben der Donau (HQ20) waren auch die Ilm/Kleine Donau (HQ100) und die Paar (> HQ100) davon betroffen. Durch den Hochwasserschutz und einer intensiven Deichverteidigung kam es kaum zu Schäden
Alte Donaubrücke Vohburg während dem Pfingsthochwasser 1999
Hochwasser Juni 2024 – Kleine Donau
Um sich vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100) zu schützen, wurden für die einzelnen Flüsse folgende Hochwasserschutzanlagen realisiert bzw. saniert.

Donau:
Für die Donau existiert bereits seit vielen Jahrzehnten ein Hochwasserschutz. Westlich der Stadt ist die Staustufe Vohburg, die mit ihrem Stauhaltungsdamm eine Überflutung verhindert. Anschließend daran verläuft Richtung Osten der Donauhauptdeich. Er wurde 1999 umfassend saniert und in Teilbereichen mit einer Innendichtung (Spundwand) nachgerüstet.
Sanierung des Donauhauptdeichs 1999
Paar:
Die Paar wurde bereits vor über 100 Jahren eingedeicht. Der Paardeich verläuft von der Großmehringer Brücke bis zur Mündung in Vohburg. Nach dem Jahr 2000 wurde der Deich untersucht und eine Sanierungsplanung erstellt. Ziel war die Behebung der vorhandenen Mängel. 2016 konnte die Maßnahme planfestgestellt werden. Bereits 2010 wurde der Deich mit einer Innendichtung nachgerüstet. 2020 erfolgte die Sanierung des Deichabschnitts in Irsching. 2025 wird der letzte Abschnitt, der Bau eines Deichhinterwegs von Irsching bis zur Donaubrücke Großmehring, realisiert.
Einbau Erdbetonwand Paardeich
Ilm / Kleine Donau
Stadtgebiet von Vohburg
Die Ilm kommt aus der Hallertau und teilt sich südlich von Vohburg in die Ilm und die Kleine Donau. Diese fließt durch Vohburg hindurch und mündet östlich davon in die Donau. Seit den 70ger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde verschiedene Lösungen für einen Hochwasserschutz diskutiert und geplant. Nach dem Hochwasser 1994 endschied man sich für die Lösung eines innerstädtischen Ausbaus. Diese wurde 2000 planfestgestellt und zwischen 2001 und 2016 realisiert. Dabei wurden flussbegleitend Deiche und Mauern errichtet. Außerdem wurden zwei Pumpwerke gebaut, um die Binnenentwässerung sicherzustellen.

Hochwasserschutzmauer an der Kleinen Donau
Ilmdeich zwischen Rockolding und Hartacker
Südlich der Bahnlinie Ingolstadt – Regensburg bis zum Teilungswehr in Hartacker ist die Ilm eingedeicht. Die Deiche wurden im letzten Jahrhundert errichtet. Bei den letzten Hochwassern zeigte sich, dass die Deichanlage saniert werden muss. Dafür ist geplant, in den rechtsseitigen Deich eine überstömbare Innendichtung einzubauen, so dass der Deich im Überlastfall nicht brechen kann und den Hochwasserschutz dadurch zukünftig sicherzustellen. Die Vorarbeiten erfolgten seit Herbst 2024, die Bauarbeiten sind für das Winterhalbjahr 2025/2026 vorgesehen.
Ilmdeich bei Hartacker
Gewerbegebiet Rockolding
Das Gewerbegebiet von Rockolding besitzt noch keinen Hochwasserschutz, so dass es bei größeren Hochwasserereignissen der Kleinen Donau immer wieder zu Überflutungen kommt. Derzeit wird am Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt die Entwurfsplanung für diesen Bereich erstellt. Nach Fertigstellung soll das Wasserrechtsverfahren dafür beantragt werden (voraussichtlich 2027). Eine Umsetzung ist nach Abschluss des Verfahrens am Landratsamt Pfaffenhofen möglich.
Die Kosten für die Planung und Umsetzung des Hochwasserschutzes betrugen bisher ca. 9,0 Mio €. Die Finanzierung erfolgte durch den Freistaat Bayern, die Stadt Vohburg, die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union.
Für den Unterhalt der Hochwasserschutzanlagen ist das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt zuständig. Die innerstädtischen Pumpwerke werden durch die Stadt Vohburg betrieben.
