Hochwasserschutz Geisenfeld
Ausgangssituation
Durch Geisenfeld fließt die Ilm. Bei größeren Hochwasserereignissen besteht die Gefahr der Überflutung bebauter Bereiche im Stadtgebiet. Besonders betroffen sind die Bereiche zwischen Parleitener Straße, Regensburger Straße und linkem Ilmufer sowie die Bebauung rechts der Ilm.
Ausschnitt aus Hochwassergefahrenkarte HQextrem
In den letzten Jahrzehnten kam es immer wieder zu größeren Hochwassern:
- Hochwasser April 1994: Im April 1994 kam es aufgrund von Schneeschmelze und Starkregen zu einem größeren Hochwasser an Ilm (ca. 46 m³/s am Pegel Geisenfeld). Zahlreiche Gebäude standen im Wasser.
- Hochwasser Februar/März 2006: Im Februar und März 2006 kam es aufgrund von Schneeschmelze und Starkregen zu zwei größeren Hochwassern an der Ilm (ca. 55 m³/s am Pegel Geisenfeld). Zu größeren Schäden kam es durch die fertigen Hochwasserschutzanlagen nicht.
- Hochwasser Juni 2013: Im Juni 2013 kam es aufgrund von Starkregen zu einem großen Ilm-Hochwasser (ca. 90m³/s am Pegel Geiselfeld). Die Hochwasserschutzanlagen verhinderten, dass bebaute Bereiche geflutet wurden.
- Hochwasser Juni 2024: Im Juni 2024 kam es aufgrund von Starkregen zu einem großen Hochwasser u.a. an der Ilm (ca. 100 m³/s). Die Hochwasserschutzanlagen verhinderten, dass bebaute Bereiche geflutet wurden.
Hochwasserschutz – Planung und Umsetzung
Die Planung des Hochwasserschutzes für Geisenfeld begann bereits in den 1970ger Jahren. Nach dem Hochwasser 1994 wurden die Planungen konkretisiert. Im Jahr 1999 wurde die Planung genehmigt (Planfeststellungverfahren). Von 2000 – 2002 wurde der Hochwasserschutz realisiert. Dabei wurden folgende Maßnahmen umgesetzt:
- Schöpfdeich: Das von Süden einströmende Hochwasser wird über einen Schöpfdeich am Ortsrand von Geisenfeld der Ilm zugeleitet.
- Wehr und Durchlass im Schöpfdeich: Es wird im Hochwasserfall geschlossen und verhindert, dass Hochwasser über den Triebwerkskanal und den Moosgraben ins Stadtgebiet eindringt.
Wehr im Schöpfdeich
- Hochwassermauern und Deiche: Um das Hochwasser im Stadtbereich schadlos abzuleiten wurde das Abflussprofil der Ilm vergrößert und uferbegleitende Schutzbauten (Hochwasserdeiche und Mauern) auf ca. 1,9 km erstellt.
Ilm mit Hochwasserschutzmauer entlang der Straße und Denkmal für den Hochwasserschutz
- Binnenentwässerung: Das Oberflächenwasser wird über Kanäle zu einem Pumpwerk geleitet und im Hochwasserfall in die Ilm gepumpt.
Pumpwerk
Um die Eingriffe im Stadtgebiet von Geisenfeld durch die Baumaßnahme auszugleichen, wurden ökologische Ausgleichsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen realisiert.
- Übersichtskarte Bauwerke - PDF
Die Kosten für die Planung und Umsetzung des Hochwasserschutzes betrugen 8,5 Millionen €. Die Finanzierung erfolgte durch den Freistaat Bayern, die Stadt Geisenfeld und den Bezirk Oberbayern.
Für den Unterhalt der Hochwasserschutzanlagen sind das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt und die Stadt Geisenfeld zuständig.