Hochwasserschutz Geisenfeld

Hochwasserschutzkonzept

Das Hochwasserschutzkonzept beruht auf dem Ausbau im Ort und dem Einfangen des breitflächig auf die Stadt zufließenden Ilmhochwasser durch den Schöpfdeich. Der Lageplan gibt einen kleinen Überblick über die Maßnahmen.

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Durch diese Maßnahmen kann ein Jahrhunderthochwasser, wie es etwa 1994 eingetreten ist, mit einem ausreichenden Sicherheitsfreibord zuverlässig abgeleitet werden.

Beschreibung der wesentlichen Elemente:

Das von Süden in das Stadtgebiet breitflächig einströmende Hochwasser wird über Schöpfdeiche am Ortsrand von Geisenfeld der Ilm zugeleitet. Die Schöpfdeiche sind abwechselnd als Deich, als Geländeauffüllung und als Mauer, teilweise mit mobilen Elementen, ausgeführt.

SchöpfdeichSchöpfdeich

Ein Wehr am Triebwerkskanal und ein absperrbarer Durchlass> verhindern, dass Hochwasser über den Triebwerkskanal und den Moosgraben ins Stadtgebiet eindringt.

DurchlassDurchlass

Um das Hochwasser im Stadtbereich schadlos abzuleiten war es notwendig, das Abflussprofil der Ilm zu vergrößern und uferbegleitende Schutzbauten (Hochwasserdeiche und Mauern) auf ca. 1,9 km zu erstellen.

Der Triebwerkskanal musste durch einen sogenannten Rücklaufdeich gesichert werden, um eine Überflutung durch Rückstau aus der Ilm zu verhindern.

TriebwerkskanalTriebwerkskanal

Die Aufweitungen tragen nicht nur zur Erhöhung des Abflussvermögens, sondern auch zu einer besseren ökologischen Situation bei. So wurde z.B. bei der Einmündung des Parleitner Grabens eine Sekundärabflussmulde geschaffen, um die alten Weidenbestände erhalten zu können.

SekundärabflussmuldeSekundärabflussmulde

Da der Hochwasserspiegel der Ilm in vielen Bereichen noch über dem Geländeniveau liegt und das Oberflächenwasser nicht abfließen kann, musste auch die Binnenentwässerung - das sind die Regenwasserkanäle - umgebaut werden. Das Oberflächenwasser wird über neue Kanäle einem Schöpfwerk (Pumpstation) zugeführt und im Hochwasserfall in die Ilm gepumpt.

PumpwerkPumpwerk

Ein großes Problem bei der Planung stellte die sog. Storchenwiese dar. Durch den Ausbau der Ilm durfte der Grundwasserspiegel in diesem Bereich nicht verändert werden. Dies konnte dadurch erreicht werden, dass in diesem Bereich die für den Hochwasserabfluss notwendige Profilaufweitung oberhalb des Mittelwasserbettes durchgeführt wurde. Die Storchenwiese ist auch das Kerngebiet für die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen: Hier wurden Flächen mit ca. 9,8 ha angekauft. Biotopverbessernde Maßnahmen, wie die Aufweitung von Gräben und das Anlegen von Ersatzaltgewässern, sichern den Lebensraum des Storches für die Zukunft.

StorchenwieseStorchenwiese

Auch technische Anlagen mussten dem Ausbau weichen. Durch die Vergrößerung des Abflussquerschnittes der Ilm musste die Brücke an der Münchener Straße erneuert werden. Diese Baumaßnahme wurde als erstes ausgeführt und wurde vom Straßenbauamt Ingolstadt unter Kostenbeteiligung des Bezirkes durchgeführt.

Steg FestwieseSteg Festwiese

Die beiden Fußgängerstege am Volksfestplatz und an der Storchenwiese mussten erneuert werden. Heute stehen hier anstelle der alten Holzstege zwei baugleiche ästhetisch ansprechende Stahlfachwerkkonstruktionen.