Voruntersuchungen

Um die Gemeinde künftig vor Hochwasser zu schützen, wurden vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt im Vorentwurf vier Varianten zum Hochwasserschutz untersucht. Hierbei hat sich der Ausbau der Paar im Ort mit 90 m³/s als wasserwirtschaftlich sinnvollste und wirtschaftlichste Lösung herauskristallisiert. Auf Grundlage dieser als Variante 4 bezeichneten Variante wurde vom Ingenieurbüro Bau+Plan, München, die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt.

Variante IV des Vorentwurfs Bild vergrössern Variante IV des Vorentwurfs

Die Bürgerinitiative "Hochwasserschutz Paar" hat mit ihrer Variante 1a eine Kombination der Variante 1 und 3 des Vorentwurfs mit einer weiträumigen Ableitung und Rückhaltung östlich der Wohnbebauung von Baar-Ebenhausen vorgeschlagen. Dadurch würde sich der Abfluss im Ort auf 50 m³/s reduzieren, wodurch aufwändige Schutzmaßnahmen im Ort entfallen würden.

Variante III des Vorentwurfs Bild vergrössern Variante III des Vorentwurfs

Eine von der Gemeinde in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass diese Lösung zwar technisch machbar, aber wesentlich teurer und nur bedingt genehmigungsfähig ist.

Die wichtigsten Gründe dafür sind:

  • Die gezielte Rückhaltung stellt aufgrund der schwierigen Vorhersage der Abflussganglinie (kleines Einzugsgebiet, kurze Anlaufzeiten) ein gewisses Sicherheitsrisiko dar. Um denselben Sicherheitsstandard wie bei Variante 4 zu erreichen, müsste entweder der Ausbau im Ort oder die Kapazität der Flutmulde um 20 m³/s erhöht werden.
  • Durch die erforderliche Tieflage der Flutmulde wird das Grundwasser angeschnitten. Hierbei schafft man ein neues Gewässer, das aus Grundwasser gespeist wird. Selbst bei einer kostspieligen Abdichtung des Gerinnes besteht die Gefahr einer nachhaltigen Grundwasserabsenkung. Grundwasser stellt unseren lebensnotwendigen Trinkwasservorrat dar - eine Ableitung dieses wertvollen Wassers in Oberflächengewässer ist nicht wünschenswert.
  • Die Verfahrensdauer wird als wesentlich länger eingestuft, da die Zahl der Betroffenheiten wesentlich höher ist und voraussichtlich ein vorgeschaltetes Raumordnungsverfahren notwendig werden würde.
  • Die Kosten sind gegenüber der wirtschaftlichsten Variante knapp doppelt so hoch. Der Freistaat würde sich nur bei der wirtschaftlichsten Variante beteiligen bzw. diesen Beitrag als festen Satz bei einer anderen Variante einbringen. Damit kämen auf die Gemeinde, und damit letztendlich auf jeden Bürger, wesentlich höhere Kosten zu.

Im Februar 2003 hat der Gemeinderat sich erneut für die Variante 4 entschieden, nachdem für die Variante der Bürgerinitiative die (technische) Machbarkeit durch ein Ingenieurbüro überprüft und nachgewiesen worden war.

Die Variante der Bürgerinitiative hätte keinen besseren Schutz geboten, wäre aber wesentlich kostenintensiver geworden.

Die Maßnahmen der Variante BI Bild vergrössern Die Maßnahmen der Variante BI