Freiraumplanung

(Wolfgang Brauner)

Harderbastei Bild vergrössern Harderbastei

Zwischen der Harderbastei, der Geschäftsstelle der AOK Ingolstadt und dem Neubau des Wasserwirtschaftsamtes wird eine großzügige Grünfläche mit einem zentralen Platzbereich geschaffen.

Das Zentrum dieser Platzfläche ist gleichzeitig Kreismittelpunkt des bogenförmigen Verwaltungsgebäudes. Dies wird zusätzlich durch ein bogenförmiges begrüntes Rankgerüst und die Situierung einer Kunstinstallation betont.

In einem eigens ausgelobten Künstlerwettbewerb wurde das Thema "Wasser" vorgegeben. Der Ingolstädter Künstler Ludwig Hauser gestaltete dazu für den zentralen Platz eine Anordnung von unterschiedlichen Booten aus Juramarmor.

Boote aus Juramarmor Bild vergrössern Boote aus Juramarmor

Bei der Platzierung der erforderlichen, hauptsächlich oberirdisch angeordneten Stellplätze wird besonderer Wert darauf gelegt, dass der üppige, alte Baumbestand im Süden vor der Harderbastei weitgehend erhalten bleibt.

Die Befestigung der Stellplätze einschließlich der zugehörigen Zufahrten erfolgt mit Rasenklinkerpflaster, um den Eindruck einer zusammenhängenden Grünfläche zu erzielen. Ein Teil der Stellplätze wird mit Schotterrasen begrünt.
Kleinkronige Blütengehölze (Zierkirsche und Felsenbirne) schirmen als "grüner Schleier" den inneren Bereich von dem stärker frequentierten Tiefgaragen- und dem Stellplatzbereich der AOK ab. Den Abschluss zur Straße "Auf der Schanz" bildet eine Pergola, welche die Tiefgaragenrampe und weitere Stellplätze einbindet.

Eine bewachsene Rankwand sowie eine Baumreihe aus Spitzahorn verweisen auf die Lage des Wasserwirtschaftsamtes im Befestigungs- und Grüngürtel der Stadt Ingolstadt.

Rankwand Bild vergrössern Rankwand

Die Wasserfläche östlich des Laborgebäudes ist Teil einer Regenwasserversickerungsanlage. Sie nimmt Bezug auf die künftige Nutzung des Gebäudes und erinnert an den ursprünglichen Wassergraben bei der Harderbastei. Mit dieser Wasserfläche wird verschiedenen funktionalen und ökologischen Ansprüchen Rechnung getragen. Gefiltertes Wasser von den großteils begrünten Dächern des Gebäudes wird in das Stillgewässer und weiter in eine Sickermulde geleitet.
Die Sickermulde wird mit Stauden und Gräsern wechselfeuchter Standorte begrünt. Große Niederschlagsmengen, welche die Sickermulde nicht mehr aufnehmen kann, werden über Rigolen dem Grundwasser zugeführt. Das auf den Stellplätzen und Erschließungswegen anfallende Regenwasser wird unmittelbar über Rigolen versickert.

Die Fläche vor dem Haupteingang erhält einen großzügigen Plattenbelag mit einem "Basaltsteinteppich". Unmittelbar am Gebäude erinnert ein Belag aus Flußkieseln an die Funktion des Gebäudes als Wasserwirtschaftsamt.

gläsernes Treppenhaus Bild vergrössern gläsernes Treppenhaus

Grundentscheidung war, das Gebäude soweit als möglich Richtung Straße auf der Schanz und Schule auf der Schanz zu rücken, um zwischen Neubau und Bastei möglichst viel Freiraum zu gewinnen.
Der dadurch gewonnene Abstand zum Gebäude der AOK ermöglicht die vom Landesamt für Denkmalpflege gewünschte Öffnung von der Straße auf der Schanz zur Harderbastei.

Diesem Wunsch entspricht auch die großzügige Transparenz der Eingangshalle und die Möglichkeit der Querung des Gebäudes für Fußgänger.

Das Thema von Kreuzung und Gerade aus der Umgebung durch Stadtmauer, Schulweg und Straße auf der Schanz schon vorgeprägt, wird in der Gebäudeform aufgegriffen, in der Verbindungshalle akzentuiert und mit Elementen der Freianlagen variiert.

Blick auf Innenhof Bild vergrössern Blick auf Innenhof

Die Freihaltung der Mitte mit raumbildenden Elementen im Vorfeld der Harderbastei war trotz der späteren Forderung nach oberirdischen Pkw-Stellplätzen in diesem Bereich möglich und trägt dazu bei, diese zu gliedern. Eine zusätzliche Aufwertung als zentrale Mitte erfährt sie durch die künstlerische Ausgestaltung mit fünf unterschiedlichen Booten aus Naturstein.