Feuchtbiotopgestaltung an der Altmühl in Böhming

Seit vielen Jahren ist die Verbesserung der Fluss-Aue-Vernetzung durch die Schaffung ehemals weit verbreiteter Auelebensräume ein Maßnahmenschwerpunkt an der Altmühl. Im Zuge der Altmühlregulierung Ende der 1930er Jahre wurden eine Vielzahl typischer Feuchtbiotope wie Altgewässer, Flachmulden und nasse Senken verfüllt und eingeebnet.

In Böhming wurde im September/Oktober 2022 am rechten Ufer der Altmühl ein etwa 180 m langer Feuchtbiotopkomplex hergestellt. Der neu angelegte Auelebensraum setzt sich aus einer Flutmulde mit Kleingewässern und Flachwasserzonen sowie aus einem etwa 40 m langen an die Altmühl angebundenen Altarm zusammen. Mit zunehmendem Verlandungsbewuchs aus Wasserpflanzen und Röhrichtgesellschaften wird sich hier ein artenreicher Lebensraum einstellen. Vor allem für Amphibien, Reptilien, Libellen und anderen Wirbellosen sind solche Feuchtbiotope existentiell. Fische nutzen den Altarm und die Flachwasserzonen als Laichhabitat, Rückzugsraum und Jungfischeinstand.

Mit dem umfangreichen Geländeabtrag entsteht auch ein zusätzlicher Retentionsraum von etwa 8.000 m³. Neben der Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz ist die Maßnahme somit auch ein Beitrag zum vorbeugenden Hochwasserschutz.

Feuchtbiotop kurz nach Abschluss der Baumaßnahme (07.11.2022) Bild vergrössern Feuchtbiotop kurz nach Abschluss der Baumaßnahme (07.11.2022)