Kurzübersicht

Veranlassung

Mit der Dynamisierung der Donauauen ist geplant, den Lebensraum der auentypischen Flora und Fauna zu verbessern und die Habitate für danubische Fließgewässerarten zu sichern. Damit wird sowohl der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie als auch der EU-Wasserrahmenrichtlinie Rechnung getragen, die den guten Zustand der Gewässer fordert und eine Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit von Fließgewässern und deren Verzahnung mit der Aue impliziert. Die Donauauen weisen ein breites Spektrum verschiedenster Lebensräume auf und besitzen für den Arten- und Biotopschutz überregionale bis landesweite Bedeutung. Sie sind für den langfristigen Erhalt vieler auetypischen Arten wichtig.

Für den Menschen erlangen die Donauauen durch den Hochwasserschutz und durch ihre Freizeit- und Erholungsfunktion große Bedeutung.

Was ist vorgesehen?

Zur Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit wurde in den Damm der Staustufe Bergheim ein Ausleitungsbauwerk mit Fischpass für eine Wasserführung von bis zu 5 m3/s integriert. An das Bauwerk schließt ein neues naturnahes Fließgewässer an, das durch den angrenzenden Auwald fließt. Nach ca. 4 km trifft es auf den bestehenden Zeller Kanal, der anschließend in die Donau mündet. Das gesamte Umgehungsgewässer hat eine Länge von ca. 8 km. Durch mehrere Einmündungen in die Donau wird eine Quervernetzung des neuen Fließgewässers mit der Donau ermöglicht.

Das neue Umgehungsgewässer kreuzt den bestehenden Längenmühlbach, der unterhalb der Staustufe Bergheim in die Donau mündet. Beide sind durch eine weitere Fischtreppe miteinander verbunden. Zur Gewährleistung der bestehenden Infrastruktur mussten im Rahmen des Projektes außerdem mehrere Brücken, Durchlässe und Furten gebaut werden. Diese stellen sicher, dass die bisherigen Wegeverbindungen im Auwald weiterhin genutzt werden können.

Im Damm der Staustufe Bergheim befindet sich bereits ein Überlaufwehr, das bei mittelgroßen Hochwässern in der Donau Wasser in die Aue leitet. Dieses Wehr wurde so umgebaut, dass bereits bei kleineren Hochwässern ab 600m3/s Wasser in die Aue ausgeleitet wird. Dadurch kommt es zu einer ökologischen Flutung von über 100 ha Auwald.

In diesem Bereich wird die forstliche Nutzung eingestellt, so dass sich wieder natürlicher Auwald mit den darin vorkommenden auetypischen Lebensräumen und ihrer standorttypischen Flora und Fauna entwickeln kann.

Übersicht über das Projektgebiet Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt Bild vergrössern Übersicht über das Projektgebiet Donauauen zwischen Neuburg und Ingolstadt
Kartengrundlage: Topographische Karte 1:25.000; © Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern

Wer ist der Vorhabensträger?

Vorhabensträger des Projektes zur Dynamisierung der Donauauen ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt.

Die Gesamtkosten für das Projekt betragen ca. 15 Mio. €. Diese wurden vom Freistaat Bayern, der Europäischen Union und dem Bayerischen Naturschutzfond bereitgestellt. Außerdem beteiligten sich die Stadt Ingolstadt, das Bundesamt für Naturschutz und die e.on Wasserkraft.

Dynamic Development of Danube Wetlands between Neuburg and Ingolstadt

The Danube floodplain between Neuburg and Ingolstadt is with 2100 ha one of the largest remaining alluvial forests in Germany but has lost a lot of its natural dynamic in the 19th and 20th century due to river regulation measures. Thus, the current project aims to improve river continuum and flood plain dynamics by implementing a package of different measures including the

  • Construction of a water outlet above Bergheim barrage into a new 8 km bypassing river system with 2-5m3/s discharge which creates new stream habitats and longitudinal connection in the Danube.
  • Construction of a 2nd outlet above Bergheim hydropower station assuring frequent controlled floodings (average 2 to 3-times per year, 20 days mean duration) with a maximal discharge of 25m3/s and a flooded area of about 100 ha, which provides a reconnection of the Danube with the adjacent alluvial forest.
  • Artificial depression of the ground water table in the lower flood plain at low water level in the Danube to simulate natural fluctuations of the ground water using a new built 1,5km long drainage ditch.

The project with a total investment of 15 Mio. Euro is accompanied by a monitoring programme to evaluate the efficiency of the taken measures.