Uferrückbau an der Donau bei Wackerstein

Die Donau zwischen Vohburg und Neustadt ist nach dem Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen die längste frei fließende Donaustrecke in Bayern. Die Erhaltung und Entwicklung dieser Flusslandschaft ist ein vorrangiges wasserwirtschaftliches und naturschutzfachliches Ziel (EG-Wasserrahmenrichtline, FFH-Richtlinie).

Im Zuge der Flussregulierung im 19. Jahrhundert wurde die Donau in diesem Abschnitt in ein etwa 95 m breites gestrecktes und mit Blocksteinen gesichertes Gewässerbett gezwängt. Durch die Laufbegradigung und Ufersicherung ging das natürlich Strukturbildungsvermögen weitgehend verloren.

Im Rahmen der Gewässerunterhaltung wurde im April 2011 rechtsufrig auf einer Länge von etwa 900 m die Uferlängsverbauung (Steinschüttung) wieder entfernt. Mit der nun wieder möglichen Laufentwicklung erhöht sich die Strukturvielfalt im Gewässerbett und in der Folge das Lebensraumangebot für Fische und andere Gewässertiere. Mit dem anfallenden Steinmaterial wurden insgesamt 9 Buhnen in unterschiedlichen Abständen und Höhenlagen in die Donau eingebaut. Die Steinbuhnen fördern die Seitenentwicklung, führen zur Ausbildung strömungsberuhigter Kehrwasserbereiche und schaffen attraktive Zugänge zur Donau. Das im Hinterwasser der Buhnen eingebaute Totholz (Baumstämme, Weidenwalzen) fördert zusätzlich die Strukturvielfalt im Gewässerbett. Im Vorfeld des Uferrückbaus erfolgte ein Abtrag der massiven Auflandungen im Uferbereich. Damit wird das Ausuferungsvermögen der Donau und die Entwicklung typischer Pionierstandorte gefördert. Gleichzeitig bleibt eine abflusswirksame Zone im Uferbereich erhalten.

Seitenerosion Bild vergrössern Einsetzende Seitenerosion
Steinbuhnen Bild vergrössern Steinbuhnen
Uferbereich Bild vergrössern Uferbereich nach Vorlandabtrag